Fairer Handel

Fairer Handel unterstützt benachteiligte Kleinproduzent*innen aus Afrika, Asien und Lateinamerika durch die Zahlung höherer Preise und partnerschaftliche Handelsbeziehungen.

Biofach 2012

Seit mehr als 50 Jahren ist Fairer Handel ein effizientes Mittel zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für Kleinbauern und Handwerker in den Ländern des Globalen Südens. Bananen wurden seit den 1980er Jahren alternativ gehandelt von Fair-Handelsorganisationen wie BanaFair, gebana und Oxfam Wereldwinkels, die sich heute der World Fair Trade Organisation (WFTO) angeschlossen haben. Die ersten mit dem Fairtrade-Siegel versehenen Bananen wurden 1996 verkauft. Bananen stehen heutzutage symbolisch für die Erfolge (und Herausforderungen) der Fairtrade-Zertifizierung und gehören zu den meistverkauften fair gehandelten Produkte mit Marktanteilen von 10 bis 50% in mehreren europäischen Ländern. Die für fair gehandelte-Bananen gezahlten Mindestpreise haben Tausende von Kleinbauern gerettet, die sonst aus dem Markt gedrängt worden wären. Die Fair-Trade-Prämie hat auch zu greifbaren Vorteilen für diese Bauerngemeinschaften geführt.

Die meisten fair gehandelten Bananen, Ananas und anderen tropischen Früchte tragen das von Fairtrade International (FI) verwendete Fairtrade-Siegel. Fairtrade ist ein Produkt-Zertifizierungssystem, das in den letzten 15 Jahren enorme Popularität erfahren hat, aber auch Gegenstand einiger Kritik war (siehe Zertifizierung). Es gibt auch eine Reihe von etablierten Fair-Handels-Organisationen, die in Übereinstimmung mit den Regeln von Fairtrade handeln oder sogar noch weiter gehen, die jedoch nicht das Fairtrade-Siegel auf ihren Produkten verwenden, aber zum Beispiel das WFTO Siegel.

Die 5 Grundprinzipien
des Fairen Handels lauten:

  • Zahlung eines fairen Preises – Produzent*innen erhalten einen fairen Preis, der die Kosten für nachhaltige Produktion und für ein menschenwürdiges Auskommen sowie einen angemessenen Gewinn abdeckt.
  • Keine Kinderarbeit – Kinderarbeit in all ihren Formen ist verboten; vor allem, wenn sie der Kindererziehung oder der körperlichen Gesundheit von Kindern und ihrer geistigen Entwicklung schadet.
  • Menschenwürdige Arbeitsbedingungen – Arbeiter*innen auf Plantagen, Bauernhöfen, in Verarbeitungsbetrieben und anderen Unternehmen arbeiten unter anständigen und sicheren Bedingungen und erhalten einen existenzsichernden Lohn.
  • Entwicklung von lokalen Gemeinschaften – Ein erheblicher Teil der Einnahmen aus fairem Handel wird in Entwicklungsprojekte der Gemeinschaften der Produzent*innen investiert. Diese Projekte umfassen die Bereitstellung von Trinkwasser, Bau von Straßen, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, und decken die Kosten allgemeiner und beruflicher Bildung , Gesundheit, Mikrofinanzierung usw.
  • Ökologische Nachhaltigkeit – Gesundheitsschädliche Agrarchemikalien und gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind aus dem Fair Trade-System ausgeschlossen. Zusätzlich werden jene Produktionstechniken unterstützt, die wertvolle Ökosysteme erhalten und die Gesundheit der Produzent*innen und Konsument*innen schützen.

Fairer Handel konkret:
BanaFair Handels-Partner UROCAL

Urocal Gemüsegarten, © BanaFair

UROCAL ist ein regionaler Kleinbauernverband in Ecuador. Etwa 120 Familien in der Küstenregion im Süden des Landes bauen auf kleinen Flächen Kakao und Bananen an, ohne chemischen Dünger und Pestizide. Die Bauern arbeiten nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus: Stärkung der Pflanzen durch Mulchen und Mischkultur, organische Düngung, mechanische Unkrautbekämpfung.

Der Genossenschaftsverband UROCAL berät und unterstützt die Bauern. UROCAL hat sich dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben und die Ökologisierung der Produktion ist ein wichtiger Schritt dorthin: die Böden bleiben fruchtbar und die Menschen gesund.

Der Faire Handel mit BanaFair garantiert stabile Preise und langfristige Handelsbeziehungen. Die Bauernfamilien erzielen ein existenzsicherndes Einkommen. UROCAL erhält einen Mehrpreis für Gemeinschaftsaufgaben im sozialen Bereich, Gesundheitserziehung, fachliche Weiterbildung, Programme für Kinder und Jugendliche oder zur Sicherstellung der Selbstversorgung der Familien.